Ersteinschätzung: Schleuse
Um Mitarbeiter und Patienten zu schützen, wurde vor dem Eingangsbereich des Krankenhauses ein Container aufgestellt. In dieser „Schleuse“ wird bei allen Menschen, die ins Krankenhaus wollen, eine Risikoeinschätzung vorgenommen. Es wird Temperatur gemessen, andere typische Corona-Begleiterscheinungen überprüft und die Besucher befragt, ob sie aus Risikogebieten kommen.
Danach: Ärztliche Einschätzung
Ist das der Fall, werden die Menschen in ein Zelt gebeten, das neben der Schleuse steht. Ein Arzt führt dort ein kurzes Gespräch zur Erkrankung und den Symptomen durch. Er beurteilt, ob der Patient stationär aufgenommen werden muss oder nicht. Falls dies nicht notwendig ist, schickt er den Patienten nach Hause und bittet ihn, unter Beachtung der notwendigen Hygieneregeln mit dem Hausarzt oder dem Gesundheitsamt Kontakt aufzunehmen.
Über Außeneingang auf die Isolierstation
Ist die Erkrankung nicht eindeutig zu beurteilen, geht der Arzt mit dem Patienten über einen eigenen Eingang in die Station 1 H. Sie ist freigeräumt und vom übrigen Krankenhaus komplett abgeriegelt. Hier können Blutabnahmen gemacht werden, zudem stehen sowohl EKG, Sonografie als auch ein Röntgengerät für weitergehende Untersuchungen zur Verfügung. Dort erfolgt dann auch die stationäre Aufnahme, sollte dies aufgrund der des Krankheitsbildes notwendig sein. Patienten mit schweren Verläufen werden auf der Intensivstation behandelt, dort stehen 10 Beatmungsplätze zur Verfügung.
Für alle Nicht-Corvid-Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankungen einen Beatmungsplatz oder ein Intensivpflegebett benötigen, stehen 13 Betten auf der Intermediate-Care-Station des Krankenhauses zur Verfügung. Sie verfügt über eine ähnliche Ausstattung wie die Intensivstation. Beide Stationen sind räumlich komplett voneinander getrennt, auch die Mitarbeiter arbeiten entweder nur in dem einen oder anderen Bereich.
Verbote und Ausfälle
Im ganzen Krankenhaus herrscht nun Besuchsverbot – bis auf wenige Ausnahmen, wie für Schwerstkranke oder sterbende Patienten. Die Cafeteria ist ebenfalls geschlossen, hier können sich nur noch die Mitarbeiter versorgen. Gottesdienste, Kurse des Gesundheitszentrums und alle Vorträge, die für die nächsten Wochen terminiert sind, fallen aus. Auch sind die Wege, auf denen sich Corona-Verdachtspatienten und andere Patienten begegnen können, reduziert.
Krisenstab und Klinikkonferenz
Der interne Krisenstab des St. Bernhard-Hospitals berät zweimal täglich über die aktuelle Entwicklung und passt die notwendigen Maßnahmen situativ an. Dabei geben die Leitlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) sowie des Gesundheitsamtes Orientierung. Der Krisenstab hat einen Bereitschaftsdienstplan eingerichtet, so dass er rund um die Uhr einsatzbereit ist.
Die leitenden Mitarbeiter werden täglich in einer Klinikkonferenz über den aktuellen Stand informiert. „Alle Mitarbeiter ziehen in dieser schwierigen Situation exzellent mit. Wir halten fest zusammen“, betont Geschäftsführer Josef Lübbers. „Ich danke allen Mitarbeitern für ihren überdurchschnittlichen Einsatz. Ich bin mehr als froh, dass wir solch ein engagiertes Team haben. Und hoffe, dass wir alle diese Zeit gesund überstehen.“