Donnerstag, 30.04.2020

Mit Dank und Respekt auf dem Weg in die Normalität St. Bernhard-Hospital fährt die Zahl der planbaren Eingriffe und Untersuchungen vorsichtig wieder hoch

Gut sechs Wochen lang befand sich das St. Bernhard-Hospital im COVID-19-Modus. Die Anzahl der geplanten Operationen, Eingriffe und Untersuchungen wurde zur Schaffung von Bettenkapazitäten für die Corona-Kranken drastisch heruntergefahren. Dies betraf insbesondere orthopädische Operationen an Knie, Hüfte, der Wirbelsäule sowie die konservative orthopädische Therapie. Aber auch im Bereich der Kardiologie, Chirurgie, Inneren Medizin oder Dermatologie wurden Eingriffe, wenn medizinisch vertretbar, verschoben ...

v.li.: Torsten Braun (Hygienfachkraft (Dr. Wilhelm Kirschke (Ärztlicher Direktor) und Clemens Roeling (Pflegedirektor) vor dem Screening-Center, das weiter in Betrieb bleiben wird.

„Für die betroffenen Patientinnen und Patienten waren diese Entscheidungen und Verschiebungen sicher schmerzhaft, wir haben aber sehr viel Verständnis erlebt" so Dr. Wilhelm Kirschke, Ärztlicher Direktor des St. Bernhard-Hospitals.

Die Behandlung aller Notfälle sowie von Patienten mit Krebserkrankungen, im Bereich der Chemotherapien wie auch bei onkologischen Operationen, war aber während der gesamten Zeit sichergestellt.

Strikt getrennte Bereiche

Um die Sicherheit seiner Patienten zu gewährleisten, schuf das St. Bernhard-Hospital eine räumlich abgetrennte eigene Isolierstation für COVID-19 Patienten und eine weitere Station für COVID-Verdachtsfälle. Dort bleiben die Patienten bis zur Klärung. Auch im Bereich der Intensivmedizin gibt es seit Beginn der Pandemie getrennte Stationen. Die Anzahl der Intensivbehandlungsplätze wurde mehr als verdoppelt. Der Screening-Container vor dem Krankenhaus, den alle Personen durchlaufen, die seit dieser Zeit ins Krankenhaus möchten, bleibt in Betrieb. Dort erfolgt eine spezielle Risikoeinschätzung mit Hilfe eines Screeningbogens und bei Bedarf ein Arztgespräch.

„Durch die Vielzahl dieser Maßnahmen konnten und können wir gewährleisten, dass Patienten, die an COVID-19 erkrankt sind oder an Verdachtssymptomen wie Fieber, Husten oder Atemproblemen leiden, keinen Kontakt zu anderen Patienten bekommen“, betont Hygienefachkraft Torsten Braun.

Lob und Anerkennung erhalten

Dass die Krankenhaus-Mitarbeiter in dieser Krisensituation besonders hoch zu würdigende Leistungen erbracht und große Flexibilität gezeigt hatten, wurde schnell klar. Patienten, Angehörige und mit dem Krankenhaus verbundene Menschen dankten ihnen für ihren selbstlosen Einsatz, teils auch mit liebevollen Spenden. „Wir haben in den vergangenen Wochen sehr große Solidarität und Unterstützung durch die Bevölkerung erfahren“, betont Pflegedirektor Clemens Roeling.

„Es hat uns tief berührt und wirklich gut getan. Dafür bedanken wir uns im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie des Krisenstabes. Für eine mögliche, weitere Corona-Welle, die aber hoffentlich durch die Einhaltung aller Verhaltensregeln verhindert werden kann, sind wir nun gut gerüstet. Wir haben weiterhin großen Respekt vor COVID-19, haben aber gelernt und wissen gut damit umzugehen“ so der Pflegedirektor.

Neue Termine werden vergeben

Die vorsichtige Rückkehr zum Normalbetrieb des Krankenhauses ist angelaufen. Patienten, deren Eingriffe oder Behandlungen verschoben worden waren, erhalten bereits neue Termine. Zur Sicherheit wird bei allen planbaren Eingriffen rechtzeitig vor den geplanten Terminen auch ein Abstrich zum Ausschluss einer Corona-Infektion genommen.

Im Hospital gelten weiterhin strenge Sicherheitsvorschriften: alle MitarbeiterInnen tragen permanent einen Mundschutz, dies gilt auch für die Patienten, wenn sie ihre Zimmer zum Beispiel für Untersuchungen verlassen. Die persönliche Schutzausrüstung für die Isolierbereiche ist ausreichend vorhanden.

Größtmögliche Sicherheit

„Wir wissen, dass viele Menschen aus Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus den Weg in die Arztpraxis oder das Krankenhaus gescheut haben“ weiß Wilhelm Kirschke. Die strengen Hygienemaßnahmen im St. Bernhard-Hospital sorgen aber für größtmögliche Sicherheit für unsere Patienten und Mitarbeiter.

Bei aktuellen Gesundheitsproblemen sollte deswegen der Weg zum Arzt oder ins Krankenhaus unbedingt genommen werden. Denn nur so sind mögliche Verschlimmerungen oder lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern. So ist zum Beispiel der Herzinfarkt auch in Zeiten von Corona genauso lebensbedrohend, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.