Arthrose des Sprunggelenks

Arthrose – Was ist das?

Geht die schmierende und dämpfende Knorpelschicht im Sprunggelenk verloren, spricht man von einer Sprunggelenksarthrose.
Durch Verletzungen und Abnutzung oder Erkrankungen des Gelenkknorpels kann sich im Laufe der Zeit eine Sprunggelenksarthrose ausbilden. Dann kommt es zu typischen Belastungs- und Ruheschmerzen, sowie zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung, die das Laufen erheblich behindern kann.
Arthrose ist der medizinische Fachausdruck für Gelenkverschleiß. Denn ein Gelenk unterliegt nicht nur regulären Altersprozessen. Es kann sich durch starke Inanspruchnahme und große Lasten schneller abnutzen – wie alles, das viel und häufig gebraucht und bewegt wird. Treten Verletzungen auf, können diese den Verschleiß beschleunigen.

Geht die schützende Knorpelschicht im Sprunggelenk verloren, spricht man von einer Sprunggelenksarthrose. In einem Gelenk stoßen mehrere Knochen beweglich aufeinander. Das Sprunggelenk sitzt zwischen Unterschenkel und Fuß und wird unterteilt in oberes Sprunggelenk und unteres Sprunggelenk. Das obere Sprunggelenk, besteht aus drei Knochen: den jeweiligen Enden von Schienbein und Wadenbein sowie dem Sprungbein.
Damit die beteiligten Knochen nicht bei jeder Bewegung schmerzhaft aneinander reiben und sich gegenseitig verletzten, ist ihre Auflagefläche innerhalb des Gelenks durch eine weiche Knorpelschicht gefedert. Geht dieser schützende Knorpel verloren, spricht man von Gelenkverschleiß, oder – medizinisch korrekt – Arthrose im Sprunggelenk.
Gerade das Sprunggelenk ist anfällig für Verletzungen, insbesondere Sportverletzungen aber auch Mikroverletzungen im Alltag. Einmal beschädigt, schreitet der Abnutzungsgrad des Knorpelgewebes.


Behandlungsmöglichkeiten

Welche Behandlung am besten hilft, hängt in erster Linie vom Stadium der Arthrose und dem Grad der auftretenden Beschwerden ab. Stellte früher die Versteifung des Sprunggelenks die einzige Behandlungsmöglichkeit dar, gibt es mittlerweile bei Gelenkverschleiß im Sprunggelenk für jedes Stadium eine Alternative – ohne, dass Betroffene Beweglichkeit einbüßen müssen. Orthopädisches Schuhwerk, arthroskopische Gelenksanierungen mit Versuch der Knorpelrekonstruktion oder der Einsatz eines künstlichen Gelenks sind einige Behandlungsmöglichkeiten.
Orthopädisches Schuhwerk oder Sohlenversteifungen mit Abrollsohle bieten die Möglichkeit, den Fuß zu stabilisieren, das Sprunggelenk zu fassen und es von außen zu unterstützen. Jedoch ist dadurch die Schuhwahl deutlich eingeschränkt.

Knöcherne Wucherungen bei erhaltenden Gelenkspakten oder lokale Knorpelschädigungen bei gut erhaltenem Restknorpel können einer minimal-invasiven Gelenkspiegelung, der sog. Arthroskopie zugeführt werden. Hier kann erkrankter Knorpel geglättet, ggf. Ersatzknorpel angeregt und störende knöcherne Überstände abgetragen werden. Bei einer Arthroskopie werden über einen kleinen Schnitt eine kleine Kamera und über einen zweiten die Instrumente in das Gelenk eingeführt. Selbst relativ große knöcherne Wucherungen lassen sich so gewebeschonend entfernen. Zwar kann so nicht die Arthrose vollständig beseitigt werden, aber es wird eine deutliche Schmerzverringerung wie auch größere Bewegungsfreiheit erreicht.

Bei fortgeschrittenem Verschleiß ist eine Arthroskopie nicht mehr erfolgversprechend. Hier kommen entweder Gelenk versteifende Verfahren sog. Arthrodesen oder ein künstlicher Gelenkersatz in Betracht. Ein künstliches Sprunggelenk hat in den meisten Fällen eine Lebensdauer von mehr als zehn Jahren und kann danach auch häufig noch ausgetauscht werden. Ähnlich wie an Knie und Hüftgelenk besteht auch inzwischen die Möglichkeit, das obere Sprunggelenk in einer Operation durch ein künstliches zu ersetzen. So kann die Beweglichkeit im Sprunggelenk erhalten bleiben. Und selbst nach zehn Jahren sind zwischen 85 bis 90 Prozent der eingesetzten Prothesen noch intakt. Selbst eine Lockerung des künstlichen Sprunggelenks ist nicht unbedingt problematisch: Es kann in vielen Fällen noch einmal gegen ein neues ersetzt werden. Ist dies nicht möglich, wird das Sprunggelenk durch eine OP versteift – was ansonsten die Alternative zur Prothese gewesen wäre.

Versteifung des Sprunggelenks (Arthrodese)

Für die Versteifung des Sprunggelenks wird der zerstörte Knorpel aus dem Gelenk entfernt und das Sprungbein mit dem Schienbein verschraubt. Sind weder OP noch künstliches Gelenk eine Alterative, wird das Sprunggelenk versteift. Dazu wird der zerstörte Knorpel aus dem Gelenk entfernt und das Sprungbein mit dem Schienbein fest verschraubt. Es dauert zwischen sechs bis zwölf Wochen, bis beide Knochen stabil zusammengewachsen sind. Der Vorteil hierbei: Der Fuß kann wieder nahezu unbegrenzt belastet werden. Gerade jüngere, aktive Patienten laufen damit nicht Gefahr, dass sich ihre Prothese lockert und ist daher dieser Patientengruppe zu empfehlen.

Allerdings verändert die Versteifung des Sprunggelenks etwas das Gangbild. Langzeitanalysen haben gezeigt, dass die fehlende Beweglichkeit am Sprunggelenk zu einer deutlichen Mehrbelastung angrenzenden Gelenken führen kann. Dennoch ist die Versteifung des oberen Sprunggelenkes bei Arthrose heutzutage immer noch der „Gold-Standard“ der operativen Therapie mit guten Langzeitergebnissen.

Wurde das Sprunggelenk versteift, wird das Gelenk erst einmal acht bis zwölf Wochen in einem speziellen Schuh, dem sog. „Walker“ ruhig gestellt – so lange benötigen Sprungbein und Schienbein, um stabil miteinander zu verwachsen. Schritt für Schritt darf ab Woche sieben der Fuß dann mit wenig Gewicht belastet werden. Die neue Gehbewegung kann aber – auch erst Schrittweise – ab Woche dreizehn geübt und trainiert werden. Nach Abschluss der Heil- und Genesungsphase ist aber sogar Sport in den meisten Fällen wieder problemlos möglich.

Wenn immer es möglich ist, versuchen wir jedoch Mobilität und Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten.

Sport nach Sprunggelenksoperation – ist das möglich?

Schwimmen ist mit einer Prothese im Sprunggelenk oder nach einer Versteifung  problemlos möglich und empfehlenswert. Auch sportliche Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen, Wandern, Alpin Ski und Skilanglauf sind nach der Implantationen eines künstlichen Sprunggelenks oder einer Arthrodese  in den meisten Fällen unproblematisch und schmerzfrei möglich.
Nicht geeignet sind Sportarten mit hoher Stoßbelastung wie Joggen, Fußball oder Tennis. Durch die hohe Belastung des Sprunggelenks verstärkt sich die Abnutzung der Prothese. Vor allem kann sie sich hierdurch eventuell lockern.